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Mediation im öffentlichen Bereich

Umwelt - Wirtschaft - Politik - Soziales
Stand: 29. August 2005

Der Förderverein Mediation im öffentlichen Bereich e.V. (vormals Förderverein Umweltmediation e.V.) wurde im Anschluss an das Projekt „Implementierung der Umweltmediation in Deutschland“ ins Leben gerufen und hat sich zur Aufgabe gemacht, Mediationsverfahren im öffentlichen Bereich zu beobachten, zu analysieren und projektbezogene Anstöße zur Weiterentwicklung zu geben. Auf dieser Basis entwickelte ein Expertenkreis aus Vertretern des Förderereins, der Universitäten Hagen und Oldenburg, des Deutschen AnwaltVereins sowie verschiedene Praktiker des Arbeitsfeldes die so genannten „Standards für Mediation im öffentlichen Bereich“, deren aktualisierte Fassung nun vorliegt. Kennzeichnend für diese aus Sozialwissenschaftlern, Volkswirtschaftlern, Juristen, Psychologen und Landschaftsplanern zusammengesetzte Gruppe ist ihre Interprofessionalität und ihr breiter Erfahrungshintergrund im Themenfeld. So wird sichergestellt, dass die aktuellen Entwicklungen in der Mediationspraxis und -forschung aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert und somit auf breiter interdisziplinärer Wissensbasis verstanden und dokumentiert werden können.

Kontinuierliche Aktualisierung und Präzisierung der Mediationsstandards

Die kontinuierliche Diskussion über die Standards innerhalb des Fördervereins - aber insbesondere auch mit unterschiedlichen (Mediations-)Verbänden oder Vertretern öffentlicher Institutionen - wird stets gesucht und damit die fortwährende, kritische Überprüfung der Standards gefördert und ihre Aktualisierung und Präzisierung gewährleistet.

Um ein augenfälliges und folgenreiches Beispiel hierfür herauszugreifen, sei nur die genauere inhaltliche Bestimmung umweltrelevanter Bau- und Planungsverfahren anzuführen, die in den Anfangsjahren der Mediation in Deutschland noch ganz treffend mit dem Begriff „Umweltmediation“ klassifiziert wurden. Die zunehmende wissenschaftliche und praktische Erfahrung in diesem Arbeitsfeld verdeutlichte jedoch im Laufe der neunziger Jahre die Komplexität dieser Verfahren, die mit dem Begriff „Umweltmediation“ eher Missverständnisse hervorrief. Mit der Definition „Mediation im öffentlichen Bereich: Umwelt – Wirtschaft – Politik – Soziales“ hat der Förderverein der Entwicklung schon vor Jahren entsprechend Rechnung getragen und sie in die Standards eingearbeitet. Nicht zuletzt führte dies auch in konsequenter Weise zur Umbenennung des Fördervereins.

Bei der jüngsten Überarbeitung der Standards wurden neben den begrifflichen Anpassungen unter anderem Präzisierungen beim Ablauf des Mediationsverfahrens vorgenommen, da sich durch die zunehmende Verfahrenspraxis stichhaltigere Kriterien für den Ablauf und die inhaltliche Gestaltung in den unterschiedlichen Mediationsphasen herauskristallisiert haben.

Standards zur qualitativen Sicherung und Weiterentwicklung der Mediation im öffentlichen Bereich

In der stetigen Auseinandersetzung nach innen und nach außen haben sich die Mediationsstandards in vielfältigen Diskussionen beispielsweise über verfahrensbezogene Fragen oder über Inhalte von Mediationsausbildungen als tragfähiger Qualitätsmaßstab vielfach bewährt und bestätigt.

Vor diesem Hintergrund ist zu wünschen, dass die aktualisierten Mediationsstandards auch weiterhin viel Resonanz und Aufmerksamkeit finden und somit einen Beitrag zur qualitativen Sicherung und Weiterentwicklung der Mediation im öffentlichen Bereich leisten können.